Eine kleine Zeitreise muss sein. Auf unsere Geschichte sind wir nämlich stolz. Fast 1.000 Jahre ist Siegburg alt. Mindestens! Vermutlich gab es sogar noch früher – zwischen 500 und 900 nach Christus – eine Siedlung im heutigen Stadtgebiet. Die Lage war ideal: Es gab Wälder für die Jagd, Bau- und Brennholz, Weideland und reiche Fischbestände in der nahen Sieg und Agger.
Stadtgeschichte
Stadtgeschichte
Siegburg schwarz auf weiß
Der Name Siegburg wurde das erste Mal um das Jahr 1060 erwähnt. Damals vertrieb der Kölner Erzbischof Anno II. den Pfalzgrafen Heinrich aus seiner Befestigung auf dem Siegberg. Anstelle der Burg baute Anno ein Kloster, stellte es unter den Schutz des Erzengels Michael, stattete es reichlich mit Land und Rechten aus und gab es in die Hände von Benediktinermönchen. So wurde aus dem Siegberg der Michaelsberg und aus einer kleinen Siedlung eine aufstrebende, blühende Stadt, die Handwerker, Kaufleute und überhaupt jede Menge bürgerliches Leben anzog.
Berühmtheiten aus der Erde
Auch getöpfert wurde in Siegburg schon immer. Hier gab es nämlich reiche Tonvorkommen, aus denen sich Steinzeug herstellen ließ, das fast so weiß war wie Porzellan. Das war einzigartig; die Keramiken aus Siegburg waren entsprechend begehrt. Erst recht, als die Töpfer begannen, kunstvolle Designs zu erfinden. Weil Siegburg außerdem auf die Handels- und Vertriebswege der Kölner Hanse zurückgreifen konnte, wurde die Keramikstadt schnell zu einem „Global Player“ und exportierte ihr Steinzeug in die ganze Welt.
Siegburg macht erstmal Druck
Irgendwann nahm der Keramiküberflug ein Ende. Stattdessen zog das Industriezeitalter ein und mit ihm ein neuer wirtschaftlicher Aufschwung. Den Auftakt machte 1840 eine Kattundruckerei. Später siedelten sich zwei staatliche Rüstungsbetriebe an: die Königliche Geschossfabrik und das Königliche Feuerwerkslaboratorium. Auf dem Höhepunkt der Rüstungsproduktion während des Ersten Weltkriegs waren hier mehr als 30.000 Menschen beschäftigt. Siegburg war zur Industriestadt geworden.
Stadtwandel
In den 1970er Jahren erfand Siegburg sich noch einmal neu. Man wandelte sich von der Industrie- zur attraktiven Einkaufs- und Dienstleistungsstadt. Zielgruppe: die gesamte Region. Der ICE-Bahnhof, der Anfang des neuen Jahrtausends gebaut wurde, hat dazu beigetragen. Inzwischen bringt er nicht nur die Region zusammen, sondern Menschen aus ganz Europa zu uns.
Wappenengel
Der Erzengel Michael, namensgebend für den stadteigenen Michaelsberg, ist bis heute im Siegburger Wappen zu sehen – mit Zepter, Reichsapfel und (bergischem) Löwen.
Tiefer abtauchen?
Ein Besuch im Stadtmuseum nimmt Sie mit in die Vergangenheit
Siegburger Starkomponist
Engelbert Humperdinck - Er war einer der größten musikalischen Stars seiner Zeit. Eines seiner berühmtesten Werke ist „Hänsel und Gretel“ – nach Mozarts „Zauberflöte“ die am häufigsten aufgeführte Oper der Welt. Durch viele Kindermelodien kennt man ihn – und kennt ihn doch nicht. Engelbert Humperdinck ist viel mehr als der „Märchenonkel“. In Siegburg können Sie sich auf die Suche nach ihm begeben. Spuren des berühmten Komponisten finden Sie vielerorts. Natürlich im Stadtmuseum, in dem er am 1. September 1854 geboren wurde – der Überlieferung nach um Punkt 12 Uhr mittags. Damals war das Gebäude noch eine Schule. Sein Vater Gustav war dort Lehrer, seine Eltern wohnten in einer Dienstwohnung im Schulgebäude.